© Sportfahrerkreis Solingen 2023 Letzte Aktualisierung 25.04.2024 - 14:25 Uhr
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SAISONABSCHLUSS 2023

Bericht: br

Mila Rittel - Vizebundesendlauf-Siegerin am Nürburgring! Nach dem grandiosen Bundesendlauf-Triumph von Kevin Breda in Bad Aibling 2021 geht ein weiterer nationaler Titel zum SFK Solingen: Vizebundesendlauf-Sieg 2023 für SFK-Fahrerin Mila Rittel! Aber der Reihe nach: Nachdem die Kart-Truppe des Sportfahrerkreises Solingen beim Bundesendlauf in Bad Aibling und auch im vergangenen Jahr in Friedrichshafen noch mit jeweils 3 Fahrern vertreten war, sicherten sich für den diesjährigen Bundesendlauf am Nürburgring im Vorfeld nur zwei SFK-Fahrerinnen die begehrten Tickets für Deutschlands größtes Event im Jugendkart-Slalom. Die 11-jährige Nordrheiner Serien-Gaumeisterin Mila Rittel fuhr auch in ihrem zweiten K2-Jahr wieder überlegen zu ihrem insgesamt 3. Gau-Titel und sicherte sich früh das BEL-Ticket. Mila's 2 Jahre ältere Cousine Ronja fuhr in ihrem zweiten K3-Jahr wie im Vorjahr zu Platz 3 in der hart umkämpften Gaumeisterschaft des ADAC Nordrhein - ihr BEL-Ticket löste sie erst beim vorletzten Saison-Rennen. Nach dem diesjährigen Meisterschafts-Saisonfinale am 10.09. beim MSC Eilendorf wo für Mila nach einem Verbremser in Lauf 1 nach 5 Saisonsiegen in der K2 kein weiterer Erfolg zu holen war und Ronja Rittel formstark zu ihrem zweiten K3-Saisonsieg fuhr, ging es in die Endlauf-Trainings. Wie im vergangenen Jahr organisierten SFK-Trainer Benjamin Rittel und Trainer Dennis Schaus vom MSC Neviges-Tönisheide wieder gemeinsame Trainings für alle Endlauf-Fahrer der beiden Vereine. Inmitten der Endlauf-Trainings stand vor dem diesjährigen Bundesendlauf die NRW-Meisterschaft am 01.10 beim MSC Harsewinkel (ADAC Westfalen) auf dem Programm. Hierzu qualifizierten sich in der K1 erstmalig die zwei SFK-Eigengewächse Malia Monser und Greta Gatzweiler. Während Malia Monser am Tagesende Platz 19 von 25 Teilnehmern belegte, fuhr Greta Gatzweiler fehlerfrei in die Top Ten zu einem ganz tollen 10. Platz. Nachdem in der K2 die erfahrene Mila Rittel nach dem ersten Wertungslauf noch auf Platz 3 von 30 Fahrern lag, verhinderte auf den letzten Metern in Wertungslauf 2 eine verschobene Pylone ein Top-Ergebnis - Platz 13 für Mila zum Schluß. Auch in der K3 konnte Ronja Rittel nicht zufrieden sein. Wie andere Nordrheiner hatte sie Probleme mit den dort eingesetzten Sodi-Karts, dazu noch falsches Coaching von Trainer Benjamin Rittel - nur Platz 14 von 31 Startern für Ronja am Ende. Die enttäuschende NRW-Meisterschaft abgehakt gingen die beiden ältesten SFK-Fahrerinnen hoch motiviert in die weiteren Trainings - das Saison-Highlight "Bundesendlauf" im Blick welcher am 21./22.10. am Nürburgring stattfinden sollte. Diesjähriger Bundesendlauf-Ausrichter war der MSC Adenau (ADAC Mittelrhein) - hierzu später mehr. Samstag der 21.10., und wie in jedem Jahr eröffnete die Klasse K3 den Kampf der besten Kartslalom-Fahrer Deutschlands bei diesem Groß-Event. Ronja's Zielsetzung bei ihrer vierten Bundesendlauf-Teilnahme waren die Top20 was auch Trainer Benjamin für realistisch hielt - sollte sie annähernd gleiche Bedingungen haben wie ihre 50 Konkurrenten. Die erfahrene Velberterin wusste aber, dass das angesichts ihrer frühen Startnummer 5 schwer werden würde. Ihre bislang beste BEL-Platzierung resultierte aus dem Vorjahr, in Friedrichshafen noch mit Start-Nr. 3 zu Platz 33. Das Wetter spielte am Samstagmorgen aber mit - Regen, Wind, Kälte... durch das bekannte Eifeler Sau-Wetter erhielt sie die erhofft gleichen Bedingungen. Obendrein zeigte sie ihre bärenstarke Trainingsform - eine 36,98sec in ihrem Trainingslauf waren in der K3 zu diesem frühen Zeitpunkt ein erstes Ausrufezeichen. 3 Pylonenfehler leistete sie sich im Training welche aber ohne Zeitverlust für ihren 1. Wertungslauf abzustellen wären. Nun wurde es ernst für Ronja: 1. Wertungslauf: 37,77sec, das ganze ohne Pylonen-Fehler. Mit diesem super-kontrollierten Lauf in dem sie einen "dicken Steher" auf einer Pfütze eingangs des Brezel's kurz vor Ende des Parcours hatte, konnte sie zunächst abwarten was ihre Konkurrenten machten. Nachdem Lauf 1 nach 51 Startern komplett beendet war, lag Ronja auf Platz 13 - also voll innerhalb ihrer eigenen Zielsetzung. Wertungslauf 2 stand an und hier setzte sie alles um was ihr Trainer ihr mit auf den Weg gab: Ronja fuhr einen blitzsauberen Wertungslauf ohne jeglichen "Rutscher" oder "Steher", wieder ohne Pylonenfehler und dieses Mal das Brezel wie verordnet "sicher und ohne Riskio, wenn bis dahin fehlerfrei". Mit der Fahrzeit von 36,90sec übernahm Ronja in der Addition mit Lauf 1 die Führung, behielt diese bis Start-Nr. 14 und verabschiedete sich aus den Top3 erst nach Fahrer Nr. 31. Während der letzten 20 Starter in der K3 war dann jedoch "hoffen" angesagt, denn letztlich wurden die Fahrzeiten am Ende von Wertungslauf 2 nochmal schneller als die Sonne schien und weniger Wasser auf dem Asphalt stand. Am Ende reichte es für Ronja - nicht wie erhofft mit einem Platz unter den Top20 - sondern sogar zu Platz 9! Ein überraschend starkes Ergebnis in den Top10 unter Deutschland's Besten bei der sie ihre starke Form und Ruhe zeigte und die Nerven behielt. Für die zweifache Nordrheiner Vizegaumeisterin ist das der größte Erfolg in den 6 Jahren seit sie Kartslalom fährt - ein guter Grund diesen Erfolg am Samstag Abend zu feiern. Sonntag der 22.10., und wie in jedem Jahr beginnt am zweiten BEL-Tag die Klasse K2: Mila's Zielsetzung war bei ihrer dritten Bundesendlauf-Teilnahme klar - einen Platz in den Top10. Mit der späten Start-Nr. 40 hatte sie auch gute Ausgangsbedingungen dafür, zudem war sie mit ihrer bislang besten BEL-Platzierung (Platz 12 in Bad Aibling) schon einmal sehr nah dran. Das gleiche windige und nasskalte Wetter wie am Vortag waren eigentlich gute Vorboten und wie geschaffen für Mila's sauber-weichen und super-ruhigen Fahrstil. Aufgrund Mila's nicht ganz so starker Form in den letzten Endlauf-Trainings war Trainer Dustin Rittel zunächst jedoch noch skeptisch. Letztlich musste er es nicht sein, denn Mila lieferte vom Start weg ab: Beste fehlerfreie Fahrzeit im Trainingslauf in Ihrer Klasse: 37,34sec, ein beeindruckender Fingerzeig an ihre 50 Konkurrenten! Mit einem Nervenkostüm wie es außer ihr nur wenige besitzen legte sie im 1. Wertungslauf dann auch nochmal nach: 37,23sec - ein blitzsauberer Lauf bei dem man das Gefühl hat "sie fährt so entspannt Kartslalom wie andere im Fernsehsessel sitzen". Überlegene Führung mit über einer halben Sekunde Vorsprung auf Platz 2 nach 40 Startern - und nur noch 11 weitere Fahrer sollten kommen - diese allerdings wie Mila allesamt Gaumeister ihrer Regionalverbände. Die von Mila auf den im Wasser stehenden Asphalt des alten Fahrerlagers am Nürburgring hineingebrannte 37,23sec war jedoch ein zu großes Brett für das restliche K2-Fahrerfeld. Lediglich Matteo Strauß vom MSC Piesbach aus dem Saarland - der letzte der 51 Starter - kam mit 37,25sec hauchdünn heran an Mila's Bestzeit. Die Riesen-Freude über Platz 9 von Ronja am Vortag war im SFK-Trainerteam auf einmal in den Hintergrund gerückt, in der K2 war plötzlich alles möglich: Gerade einmal 2 Jahre ist es her dass SFK-Fahrer Kevin Breda Bundesendlauf-Sieger wurde, zu dem damaligen Zeitpunkt 13 Jahre nach dem letzten Nordrheiner dem dieser Triumph - dem Höchsten im Jugend-Kartslalom in Deutschland - gelungen ist. In insgesamt 32 Jahren "Bundesendläufen" gab es bislang lediglich eine Handvoll Nordrheiner Sieger. Sollte Mila innerhalb von 2 Jahren SFK-Fahrerin Nr.2 werden der das gelingt? Mila setzt sich für Wertungslauf 2 ins Mach1-Kart und während im SFK- Trainerteam die Anspannung wahnsinnig groß ist: Mila steht am Start, sie macht das Visier runter, die Ampel springt auf grün und kurz vorm losfahren sieht Mila einen Fotografen... also noch ein "Daumen hoch" von ihr für's Galerie-Album anstatt loszufahren (siehe Foto). Während andere Fahrer da längst mental in einem Tunnel sind, Mila nimmt sich dafür halt ihre Zeit, unglaublich diese Ruhe und Gelassenheit die sie besitzt! Der Rest dann bildlich erzählt: "Mila im Fernsehsessel... Fernseher an für Wertungslauf 2... im Ziel den Fernseher wieder aus... aussteigen, fertig!" Die Zeit: 37,41sec, blitzsaubere fehlerfreie Runde, nur minimal langsamer als zuvor in Wertungslauf 1. Ein Podestplatz ist ihr mit dieser zweiten Super-Zeit nicht zu nehmen, das scheint sicher, die Freude darüber ist riesengroß. Allerdings hofft man jetzt natürlich auch auf's Maximum, auf den Bundesendlauf-Sieg. Mila ist durch, kann jetzt aber nur noch zugucken. Und ein Fahrer kommt am Ende ja noch der es jetzt selbst in der Hand hat: Der letzte Starter Matteo Strauß. Matteo legt los mit seinem 2. Wertungslauf, einen Pylonen-Wackler direkt am Anfang des Parcourses im "Deutschen Eck" und einen Rutscher zu viel in der Kreuzung in Parcours-Mitte... jedoch blitzsauber hintenraus im Brezel: 37,21sec, ohne Pylonenfehler. In der Addition beider Läufe um 0,18sec schneller als Mila und sofort ist allen klar: Es reicht für Matteo, der K2-Bundesendlauf-Sieg 2023 geht in's Saarland, die Messe ist gelesen. Im ersten Moment Enttäuschung in der Trainerecke des SFK, danach aber sofort Freude und Stolz über das Erreichte: Vizebundesendlaufsieg für Mila, dieser Titel bleibt für immer! 2 Jahre nach dem nationalen "Trainer-Titel" für Benjamin mit Kevin jetzt also auch ein nationaler "Trainer-Titel" für Dustin mit Mila - Wahnsinn! Beide wissen aus eigener Erfahrung wie schwer das ist (Benjamin 7 BEL-Teiln., Dustin 5 BEL-Teiln.) Mit dem Vizebundesendlauf-Sieg von Mila geht für die ganze Familie Rittel ein Traum in Erfüllung, genau wie mit Platz 9 von Ronja: Beide Rittel-Mädels sind damit die besten Kart-Slalom-Mädchen in Deutschland in ihren jeweiligen Altersklassen und beide Rittel-Mädels sind genau wie ihre Väter mindestens einmal "einstellig" platziert bei Bundesendläufen. Mit ihren Ergebnissen trugen beide Mädchen zudem zu einem ganz starken dritten Platz des Teams ADAC Nordrhein bei, was die persönlichen Erfolge abrundet. Zum Abschluss noch ein paar persönliche Zeilen zu diesem Wochenende am Nürburgring: Von Anfang an - mit Veröffentlichung der Veranstaltungsunterlagen, mit dem abfotografieren von allen 255 Teilnehmern während der Nennungen bis hin zu diesen fantastischen und umfangreichen Siegerehrungen am Ende - es war der durchstrukturierteste, organisierteste und fehlerfreiste Bundesendlauf den ich jemals erlebt habe. Neben dem ganzen umfangreichen Rahmenprogramm war das Aufrufen und die Ehrung von jedem einzelnen Teilnehmer inkl. gezeigtem Bild auf der riesigen LED-Wand im Ring-Boulevard das herauszuhebende Highlight. Vom Ersten bis zum Letzt-Platzierten - einfach schön eine solche Fahrer-Ehrung. Ein herzliches Dankeschön von mir an den MSC Adenau um Organisationsleiter Maik Rauhe, ein Kompliment zu diesem Erlebnis. Diese Veranstaltung bleibt in Erinnerung und wird in Zukunft ihresgleichen suchen! Lediglich das typische Eifel-Wetter ließ etwas zu wünschen übrig, war irgendwie aber trotzdem passend - so wie alles andere auch an diesem Wochenende. Danke Maik.